Laut Prostitutionsgesetz besteht für jeden Besucher und jede Dienstleistende im Bordell Kondompflicht. Woher aber stammt das unschätzbare Sex-Zubehör eigentlich? Wir haben Experten in- und außerhalb von München befragt – und sind zu überraschenden Erkenntnissen gekommen:
Der Entwicklungsweg des Kondoms gleicht einem Streifzug durch die Weltgeschichte, denn der Wunsch sich vor unerwünschten Nachkommen oder störenden Krankheiten zu schützen, beschäftigt die Menschheit schon seit Jahrtausenden. So soll Kretas König Minos bereits um 1.200 v.C. Ziegenblasen übergestreift haben. Ihrem Zweck dienten diese antiken „Verhüterli“ aber wohl allenfalls bei Bordell-Besuchen, denn der sagenumwobene Adlige zeugte mit seiner Gattin Pasiphaë acht mythologisch bedeutsame Kinder.
Rund 2.700 Jahre später hatte der italienische Arzt Gabriele Fallopio bereits erkannt, dass ungeschützter Sex nicht nur unverhoffte Vaterfreuden beschert, sondern auch krank machen kann. Darum empfahl er seinen Mitmenschen den Gebrauch von Medikamenten-getränkten Leinensäckchen. Sie sollten vor allem Bordell-Damen gegen die Lustseuche Syphillis schützen, welche Matrosen von ihren Überseefahrten in die Neue Welt mitgebracht hatten.
Mitte des 17. Jahrhunderts riet ein britischer Arzt zum erneuten Einsatz von Fischblasen und Hammeldärmen. Sein Name hat angeblich zur Benennung des bis dato unbezeichneten Kondoms geführt. Doch ob „Dr. Contom“ jemals existierte, bezweifeln Gelehrte zwischen Flensburg und München bis heute. Für sehr viel wahrscheinlicher halten sie die etymologische Herleitung über die lateinische Wortkombination „cum domus“ – „mit Dach“.
Diese recht spaßig anmutende Bezeichnung verbreitete sich im Laufe des 18. Jahrhunderts über ganz Europa und sorgte dafür, dass das Kondom zum allseits beliebten Sex-Spielzeug wurde. Auch Casanova soll damit für ebenso amouröse wie amüsante Stunden gesorgt haben. Als besser gestellter Vertreter seiner Zeit benutzte er mit Samt und Seide gefütterte Luxus-Ausführungen, die er zwischen den einzelnen Einsätzen waschen, trocknen und notfalls reparieren ließ.
Und dann passierte es: Beim Versuch, Gummi durch den Zusatz diverser Stoffe haltbar(er) zu machen, verschüttete Charles Goodyear einen Teil der angesetzten Mischung auf die noch heiße Herdplatte – und entdeckte so per Zufall die Vulkanisation. Nachdem er sie zunächst für die Herstellung von Reifen genutzt hatte, fertigte er 1855 einen rund 2 mm starken Penis-Überzieher an – das weltweit erste Modell aller heute bekannten Gummi-Kondome.
Doch seine über die gesamte Länge verlaufende Naht bildete nicht nur eine gefürchtete Sollbruchstelle, sondern wirkte sich auch ungünstig auf das Empfinden beim Sex aus. Erst die Innovation von Julius Fromm machte Kondome zu dem, was sie heute sind: hauchdünne Überzieher mit einem Reservoir für die austretende Samenflüssigkeit. Grundlage der so gestalteten Schutzmittel bildeten Penis-ähnlich geformte Glaskolben, die maschinell in eine Rohgummilösung getaucht wurden. Auf diese Weise produzierte „Frommser“ eroberten ab 1912 zahlreiche Schlafzimmer auf der ganzen Welt.
Heute können Sie Kondome in unzähligen Varianten kaufen. Doch wichtiger als poppige Farben, Leuchteffekte, strukturierte Oberflächen oder unterschiedliche Geschmacksrichtungen sind eine optimale Passform und die sichere Handhabung. Sollten Sie beim Gebrauch der Schutzmittel Hilfe benötigen, stehen Ihnen die Ladys im „Villa Roma“ gern mit Rat und Tat zur Seite – denn der Einsatz von Kondomen dient sowohl Ihrem als auch ihrem Schutz.